Entstehung des Grünlabors

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Biomassepark Hugo - ein europaweit einzigartiges Parkkonzept
Fast 130 Jahre lang wurde auf dem heutigen Gelände der ehemaligen Zeche Hugo Kohle gefördert. Generationen von Bergleuten sorgten mit ihrer Arbeit dafür, dass die Steinkohle Wirtschaft und Gesellschaft nicht nur an Rhein und Ruhr anfeuerte. Im Jahre 2000 kam das Ende. Die Kohleförderung wurde eingestellt, die technischen und baulichen Anlagen fast vollständig abgerissen. So entstand eine von vielen Industriebrachen im Ruhrgebiet.
Rund 15 Jahre später wird das Gelände nun aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Und wieder spielt auch das Thema Energiegewinnung eine wichtige Rolle. Durch die Gewinnung des nachwachsenden Rohstoffes Holz wird in Form einer Kurzumtriebsplantage die Chance genutzt werden, eine umweltfreundliche, erneuerbare Energiequelle zu verwerten. Europaweit erstmalig entsteht mitten in einem Ballungsraum eine Anpflanzung von Weiden und Pappeln, welche alle fünf bis zehn Jahre auf den Stock gesetzt werden. Diese "Erntemethode" führt dazu, dass die geschlagenen Bäume schnell wieder austreiben. Bis zu zwei Meter pro Jahr sind möglich.

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Biomassepark Hugo - Viel mehr als eine Holzplantage
Auf rund 25 Hektar entsteht der Biomassepark Hugo auf einem bisher "verbotenen Ort". Kleinräumig durchzogen von Wander- und Radwegen sowie blühenden Randstreifen aus Stauden und Wildkräutern, entsteht hier eine einzigartige Parkanlage mit hohem Freizeitwert. Neben den Flächen, die für die Gewinnung von Holz vorgesehen sind, gibt es Wildnisflächen mit so seltenen Arten wie Kreuzkröte und Tausendgüldenkraut. Zusätzlich dient der gesamte Biomassepark als außerschulischer Lern-, Spiel- und Wohlfühlort für alle Bevölkerungsschichten und Altersstufen.

Ein Netzwerk aus vielen Akteuren ist entstanden
Ein solches vielschichtiges Projekt kann nur erfolgreich sein, wenn Kompetenzen aus den verschiedensten Bereichen zusammengeführt werden. Genau dies ist bei der Planung und Umsetzung des Biomassepark Hugo berücksichtigt worden.
Im Kooperation mit den Grundstückseigentümer RAG Montan Immobilien GmbH und unter der intensiven Mitarbeit des Umweltministeriums in Nordrhein Westfalen (MKULNV NRW), der Ruhr-Universität Bochum, des Landesbetrieb Wald und Holz NRW sowie der Stadt Gelsenkirchen und des aGEnda 21-Büros erfolgten unzählige Arbeitstreffen und Detailplanungen. Immer wieder neu auftretende Schwierigkeiten, wie die Anlieferung von genügend Bodenmaterial, welches auf der gesamten Fläche aufgeschüttet wurde, mussten geklärt werden und verzögerten die Eröffnung.
Zusätzlich sind auch die Stimmen der Bürger und Bürgerinnen nicht zu kurz gekommen. Über 20 Bildungsträger, Initiativen und Vereine haben in acht Workshops das Grobkonzept verfeinert und für eine bürgergerechte Umsetzung gesorgt.
Am 25. Juni 2016 wurden die ersten Teilflächen der Öffentlichkeit übergeben, im Frühjahr 2017 wurden auch die restlichen Teilflächen komplett bepflanzt.